Tabus sind unausgesprochene Verbote, die beispielsweise Personen, Gegenstände, Handlungen oder Gedanken betreffen und das Sprechen, Ansehen, Berührung oder Handeln verbieten. Tabus sind Teil der Kultur und beeinflussen das Weltverständnis und die soziale Ordnung und Orientierung der Menschen. Tabus werden heute oft als Hindernis betrachtet, die es zu überwinden gilt («Unsichtbares sichtbar machen»). Der Wunsch nach Enttabuisierung kann hinterfragt werden, ebenso der Gedanke, dass es genügt Tabus anzusprechen, um sie zu überwinden. Dies wird am Umgang der Palliativmedizin mit dem Tod erläutert.

Deutsch
Französische Simultanübersetzung

Menschen mit einer onkologischen Erkrankung erleben psychosoziale Belastungen, die einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben können. Screeninginstrumente sind hilfreich, um die Art und die Stärke der Belastung zu identifizieren. Doch im klinischen Alltag gibt es mehrere Hindernisse und Tabus, die ein regelmässiges Screening und daraus resultierende Interventionen erschweren.

Um erfolgreich zu sein, ist es daher wichtig, strukturelle Barrieren, individuelle Bedürfnisse und eigene Hemmschwellen in einem interprofessionellen Screeningablauf zu berücksichtigen.

Deutsch
Französische Simultanübersetzung

Genesung ist ein Prozess, der darauf abzielt, ein ausreichendes Mass an Wohlbefinden zu erlangen, um die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit wiederzuerlangen. Dieser Prozess erfordert unter anderem, dass Wissen, Befugnisse und Verantwortung zwischen Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten und Pflegefachpersonen (und manchmal auch pflegenden Angehörigen) geteilt werden.

In diesem Referat werden wir literaturbasiert vorstellen, warum es wichtig ist, ALLES im Rahmen des Genesungsprozesses ansprechen zu können. Anhand eines konkreten Beispiels werden wir diskutieren, wie wichtig ein partnerschaftliches Verhältnis für die Genesung in der Onkologie und anderen Bereichen der Pflege ist.

Französich
Deutsche Simultanübersetzung

Zur Einreichnung Onkologiepflegepreis 2024

Fehler und Schädigungen in der onkologischen Betreuung sind ein verbreitetes Tabu. Dabei kommen sie täglich vor und haben manchmal schwerwiegende Folgen. Der transparente und professionelle Umgang mit solchen Ereignissen beschämt uns und fällt uns schwer, sowohl gegenüber den Patientinnen und Patienten als auch innerhalb der Teams und Kollegenschaft.

Wollen wir überhaupt wissen, wie oft und was schief geht? Haben wir immer schnell ein Pflaster zur Hand, oder interessiert uns wirklich, wie es zu einem schwerwiegenden Vorfall kam? Und wer hat hier welche Verantwortlichkeit? Oder ist es nicht viel angenehmer, das alles im Dunkeln zu lassen?

Deutsch
Französische Simultanübersetzung

Die Entwicklung neuer Therapien im Bereich der Hämato-Onkologie macht beispiellose Fortschritte. Parallel zu den Behandlungsergebnissen, von denen einige unübertroffen, andere bescheidener sind, steigen auch die Gesundheitskosten. Die Versicherungsprämien stiegen im Jahr 2024 um durchschnittlich 8% und werden für die Haushalte immer schwerer zu tragen. Dieser Anstieg ist zum Teil auf höhere Kosten für Medikamente und Leistungen zurückzuführen, an denen wir uns beteiligen.

Da die Bevölkerung immer älter wird, ist das Pflegepersonal mit intensiveren, komplexeren und manchmal teureren Betreuungen konfrontiert. Gleichzeitig vervielfachen sich unsere therapeutischen Möglichkeiten und innovative Behandlungen werden immer zugänglicher.

Wie positioniert man sich angesichts einer weiteren Kostenexplosion als Fachkraft im Gesundheitswesen, aber auch als Vertreter/in einer Gesellschaft, die sich Gedanken über die Nachhaltigkeit unseres Gesundheitssystems macht?

Deutsch

Ungefähr jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Sie muss nicht nur ihre eigenen Ängste bewältigen, sondern ist oft auch mit der Frage konfrontiert: «Wie sage ich es meinen Kindern?», «Wie reagiere ich auf Fragen und auf mögliche Reaktionen?».

Wird ein Elternteil ernsthaft krank, erschüttert dies das Leben der gesamten Familie. Breast Care Nurses und onkologische Pflegefachpersonen können hier eine wichtige Unterstützung sein und Hilfestellung bieten, wie und wann Eltern in dieser Situation am besten mit ihren Kindern reden.

Seminar der Breast Care Nurses Onkologiepflege Schweiz (BCN-OPS)
 

Deutsch

Historischer und kultureller Umgang mit Erschöpfung und die Definition der CRF im Sinne eines «subjektiven Gefühls» physischer, emotionaler und/oder kognitiver Müdigkeit oder Erschöpfung im Zusammenhang mit Krebs könnten Ursachen dafür sein, warum eine offene Kommunikation von CRF noch zu den Tabuthemen der Onkologie für Patientinnen, Patienten und die Behandlungsteams gehören. Was sind die Barrieren der Kommunikation und wie können «interdisziplinäre Teams» Betroffene, Angehörige und das soziale Umfeld unterstützen und welche Möglichkeiten und Angebote gibt es zur Unterstützung im Umgang mit Fatigue?

Seminar der IG oncoreha pflege

Deutsch

Familien und soziale Netzwerke von Patient:innen sind von der Erkrankung eines Mitglieds immer mitbetroffen. Und so vielfältig wie die Familien von Menschen sind, so vielfältig sind die Erfahrungen, die sie mit den Erkrankungen machen. Tabus in Familien beeinflussen diese Erfahrungen.

Welche von unseren eigenen Tabus sind hilfreich oder hinderlich in der Zusammenarbeit mit Familien? Anhand von Erfahrungen aus der Family Systems Care Unit, ZHAW Winterthur, erkunden wir Möglichkeiten, wie wir Tabus erkennen und konstruktiv darauf reagieren können.

Deutsch

La radiothérapie est un traitement qui fait partie du traitement médical, de la moitié des patients d’oncologie. Cependant, les étapes de l’itinéraire de soins en radiothérapie sont méconnues ainsi que les effets secondaires.

Dans ce séminaire, nous évoquerons quel est le vécu et les représentations que les patients évoquent quand ils viennent au traitement. Mieux comprendre certains effets secondaires va aussi permettre de mieux cibler la prise en soins.

Séminaire de la RAO-SOS

Français

La recherche clinique en oncologie a beaucoup évoluée durant ces deux dernières décennies. Nombreux sont les acteurs impliqués : l'infirmier-ère de recherche clinique (IRC), le patient et son entourage en font partie. Les représentations autour de la recherche clinique ainsi que du rôle des personnes concernées sont souvent mitigées, caractérisées par des questionnements éthiques. Durant ce séminaire le rôle passionnant de l'IRC en oncologie ainsi que les enjeux auxquels IRC, patient et proches sont confrontés seront présentés et discutés.

Français

Dieses Seminar widmet sich der komplexen Thematik maligner Wunden, ihrem effektiven Management sowie den oft damit verbundenen gesellschaftlichen Tabus und deren Einfluss auf das individuelle Körperbild. Die Pflege von Patient:innen mit malignen Wunden stellt eine Herausforderung dar, da sie aufgrund ihrer Natur und der damit einhergehenden Stigmatisierung sozial isolierend wirken.

Während des Seminars werden anhand von Fallbeispielen Möglichkeiten zur Linderung von Symptomen wie Geruch oder Exsudat erörtert, um den Patientinnen und Patienten einen ganzheitlichen Ansatz anzubieten.

Deutsch
Französische Simultanübersetzung

Die US-Initiative «Choosing Wisely» gewinnt in der Schweizer Medizin an Bedeutung, um Überbehandlung zu reduzieren. Das Ziel ist es, Patientinnen und Patienten in Therapie-Entscheidungen einzubeziehen. Die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie (SGMO) hat kürzlich ihre Empfehlungen auf «smartermedicine.ch» veröffentlicht.

Oliver Gautschi präsentiert die Empfehlungen und weitere Massnahmen der Onkologie am Luzerner Kantonsspital. Manuela Lang stellt Ergebnisse ihrer Masterarbeit zu «Shared Decision Making bei onkologischen Patientinnen und Patienten und die Rolle der Pflegefachperson» vor. Anschliessend wird über die Ergebnisse und die Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Plenum diskutiert.

In der Onkologie stehen immer mehr Therapien zur Verfügung. Die Medizinethik geht davon aus, dass Entscheidungen gemeinsamen von Ärzt:innen und Patient:innen getroffen werden (shared decision making). Die klinische Ethik bietet innerhalb des Spitals an, Entscheidungen zu reflektieren. Sie denkt über zu gewichtende Werte nach und geht systematisch vor.

Im Seminar diskutieren wir anhand von Praxisbeispielen, welche Werte bei Therapieentscheidungen in onkologischen Situationen am Lebensende wie gewichtet werden können und welchen Beitrag die klinische Ethik dabei für Pflegende leisten kann. 

Die Schweiz verfügt über ein gutes Versicherungssystem. Dennoch gibt es Lücken. Bei einer Krebserkrankung fallen teilweise hohe Kosten und Einkommenseinbussen an, die von keiner Versicherung getragen werden. Das kann zu schweren Belastungen oder finanzieller Not führen. Wie können solche Risiken bei Betroffenen frühzeitig erkannt werden? Wir stellen Ihnen einen neuen praktischen Zugang vor.

Der Weg mit einer Krebserkrankung zurück in den Beruf bringt viele Herausforderungen mit sich. Wie können Betroffene und Arbeitgebende begleitet werden? Worauf kommt es an, damit der Wiedereinstieg gelingt?

Deutsch

Working conditions in oncology nursing are always a topic of discussion. Based on the data from the Swiss-Austrian Oncology Nurses Survey (SAnOS), we would like to discuss with you what can be done to improve them and to retain nurses in the profession in the long term. The SAnOS survey was conducted in autumn 2023 and asked nurses in all oncology settings about structural aspects such as staffing, working conditions and nurse outcomes such as burnout or intentions to leave the profession.



English

A l’heure actuelle, toute personne en Suisse ne peut accéder à des traitements de façon équitable. Le droit à la santé n’est ainsi pas garanti. D’une part, figurent les barrières d’ordre institutionnel : absence de langage commun entre les différents acteurs, conditions de remboursement de certains traitements, et lenteur dans la mise à jour des indications thérapeutiques.

D’autre part figurent les aspects relationnels en lien avec la relation soignant-patient : la langue, les stéréotypes et les préjugés. Durant ce séminaire, nous nous intéresserons aux barrières qui empêchent l’équité de traitement, ainsi qu’aux mesures à promouvoir pour restaurer celle-ci.

Français

Ce séminaire met en lumière les défis spécifiques et occultés auxquels sont confrontées les communautés LGBTQ+ dans les soins oncologiques. Il sollicite les participant.es à une introspection sur les injustices épistémiques marquant les trajectoires LGBTIQ+, tout en soulignant la nécessité d'adopter une posture d'humilité culturelle, de l'accueil à la relation soignante.

S'appuyant sur une approche critique enrichie d'ateliers interactifs, ce séminaire ambitionne d'approfondir la perception des participant.es et de défendre une prise en soin inclusive en oncologie.

Français

Patient-reported Outcome Measures (PROMs) finden zunehmend Anwendung in der Onkologiepflege. Zum Beispiel für das Monitoring von Symptomen oder für die Identifikation bisher unerkannter Bedürfnisse unserer Patientinnen und Patienten. Die Messung des von Patientinnen und Patienten subjektiv wahrgenommenen Gesundheitszustands ist entscheidend, um individuelle Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen und ihnen nachzukommen. Das Seminar vermittelt mit Praxisbeispielen, wie die Perspektiven der Patientinnen und Patienten im Behandlungspfad genutzt werden können.

Deutsch
Französische Simultanübersetzung

Trans, nichtbinäre und intergeschlechtliche Menschen erleben im Spital oftmals unbeabsichtigte Diskriminierung und Mikroaggressionen. Als Folge davon nehmen sie weniger medizinische Leistungen in Anspruch. Dadurch bleiben sie im Spital oft unsichtbar. Dem gegenüber besteht ein rechtlicher Schutz vor unfreiwilligem Outing.

Wie können wir die Unsichtbarkeit von trans, nichtbinären und intergeschlechtlichen Menschen im Spital überwinden, ohne sie unfreiwillig zu outen? Wie sollen sie angesprochen, wie in einem binär (zweigeschlechtlich) ausgerichteten Spital hospitalisiert werden? Anhand von konkreten Situationen suchen wir nach Lösungen und hören uns an, was Betroffene sagen.

Seminar der Akademischen Fachgesellschaft Onkologiepflege (AFG)

Deutsch

Krebs ist kein Tabuthema mehr. Die Betroffenen sind umfassend informiert. Unter verträglichen Therapien wie Immuntherapien sind die kommunizierten Befunde manchmal gar belastender als das körperliche Befinden. Das Recht auf Nichtwissen ist weniger sichtbar, aber sollte respektiert werden.

Therapien haben andererseits potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkungen, die bekannt sein müssen. Wann müssen wir Menschen durch Information schützen, wann eher vor zu viel Information bewahren? Das Seminar bietet eine interaktive Annäherung zwischen praktischem Nebenwirkungsmanagement und existenziellem Verständnis.

Deutsch

In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 400 Kinder und Jugendliche an Krebs. Das 10-Jahres-Überleben liegt in der Schweiz bei über 85%. Durch die oft intensive und multimodale Therapie besteht jedoch bei einem grossen Teil der ehemaligen Kinderkrebspatientinnen und -patienten das Risiko an Spätfolgen zu erkranken. Spätfolgen können bereits unter der Therapie auftreten und persistieren, oder sich erst Jahre bis Jahrzehnte nach dem Therapieende manifestieren. Diese Spätfolgen betreffen nicht nur körperliche Aspekte, sondern können auch psychische und soziale Bereiche betreffen.

In diesem Seminar möchten wir für das Thema Spätfolgen sensibilisieren und interdisziplinäre Kommunikationswege besprechen und erarbeiten.

Seminar Pädiatrische Onkologiepflege Schweiz

Deutsch

Was für Auswirkungen kann die Diagnose Krebs auf die Sexualität von Frauen und Männer haben? Neben der Funktionalität spielt das Körperbild eine wesentliche Rolle. Im Seminar entwickeln wir eine Haltung dazu und schaffen erste Erfahrungsräume auf der Körperebene. 

Deutsch

A travers des cas pratiques, le malaise que les professionnels de la santé ressentent lorsqu’un patient refuse un soin sera analysé. Il s’agira de s’interroger sur le climat inhospitalier qui en découle à l'opposé des attentes des uns et des autres. Comment prévenir une telle dérive et (re)-construire le dialogue ? Deux démarches complémentaires paraissent indispensables : d'une part, mieux comprendre la nature et la portée des droits des patients et, d'autre part, retrouver la dimension humaine et singulière de la relation soignant-soigné en reconnaissant ses propres limites.

Nous assistons à des progrès sans précédent dans le développement de nouvelles thérapies dans le domaine de l’hémato-oncologie. En parallèle à des résultats thérapeutiques, pour certains inégalés pour d’autres plus modestes, les coûts de la santé progressent aussi. Les primes d’assurances ont augmenté en moyenne de 8% en 2024 et deviennent de plus en plus difficile à assumer pour les ménages. Cette hausse s’explique en partie par une hausse des coûts des médicaments et des prestations auxquels nous participons. Avec le vieillissement de la population, le personnel soignant est confronté à des prises en charge plus intensives, complexes et parfois onéreuses. En même temps nos possibilités thérapeutiques se démultiplient et des traitements innovants deviennent de plus en plus accessibles.

Comment se positionner face à une nouvelle explosion des coûts en tant que professionnel.le de la santé mais aussi en tant que représentant.e d’une société qui s’interroge sur la durabilité de notre système de santé ?

Français

Warum fällt es Fachpersonen so schwer, über Prognose zu sprechen, wobei diese Fragen doch immer mitschwingen, eben: der «Elephant in the room» sind? Welche Faktoren helfen bei der Prognoseeinschätzung?

Wir möchten Anregungen geben, zum Beispiel, dass das Thema Prognose weit über die zeitliche Prognose hinausgeht. Wir geben Hinweise, wie das frühzeitige Sprechen über die «Schlechtwetterplanung» gelingen kann und dadurch zu einer deutlichen Entspannung bei allen Beteiligten, Patient:innen, Angehörigen und Fachpersonen beiträgt.

Deutsch
Französische Simultanübersetzung